1. Verarbeitungsfleisch Für die Brühwurstherstellung verwenden wir in der Regel Fleisch von älteren, nicht zu fetten Tieren sowie für Bankfleisch ungeeignete Muskelteile junger Tiere. Die in der Rezepten angegebenen Muskelfleischanteile beinhalten Warm-, Kalt- und/oder Gefrier-Fleisch. Es soll, je nach Betrieb, die optimale Lösung ausgewählt werden. Die Warmfleischverarbeitung ist in Betrieben möglich, die selber schlachten. Durch die Veränderung des Fleisches nach dem Schlachten geht der Warmfleischeffekt, beim Schwein innert 1/2 - 1 Stunde und bei der Rindergattung innert 3 - 4 Stunden, verloren. Das Frischfleisch muss gut gekühlt und mindestens 48 Stunden abgehangen sein. Fleisch zum Gefrieren muss standardisiert, in produktionsgerechte Einheiten verpackt, möglichst schnell tiefgekühlt werden. Gefrierfleisch soll vor der Verarbeitung während 24 - 48 Stunden bei 0°C «antauen». Ausgeblitztes Rindfleisch (Ausblitz, Grundbrät) wird für gewisse Wurstsorten vorbereitet. Zusammensetzung: 2/3 Rindfleisch R III, 1/3 Eis-Wasser sowie 20g Nitritpökelsalz je Kilo Masse. Die zur Herstellung des Ausblitzes zugesetzte Menge Salz ist bei den Rezepturen zu berücksichtigen. Ein wichtiger Faktor ist die technologische Eignung des
Verarbeitungsfleisches. Nur mit einer gezielten Fleischauswahl
erreichen wir die optimale Qualität und die typischen Eigenschaften
der verschiedenen Wurstsorten. Zudem ist ein Rezept nur dann
kalkulierbar - im wirtschaftlichen Sinne und in bezug auf die
Inhaltsstoffe der Wurst -, wenn das Rohmaterial genau definiert
ist. Das erreichen wir mit der Rohmaterial-Standardisierung. |
2. Speck Der Speck, als Geschmacksträger in der Wurst, ist möglichst frisch zu verarbeiten. Fettgewebe verändert sich im Geschmack viel schneller als Muskelfleisch. Also muss Speck, der innerhalb 3 - 4 Tagen nicht verarbeitet wird, gut verpackt während beschränkter Zeit tiefgefroren werden. |
3. Schwarten Bei einigen Wurstrezepten wird Schwarte roh oder gebrüht verarbeitet; sie muss frisch und geruchlos sein. In anderen Rezepten kommt «Schwartenblock» zur Anwendung. Wir verstehen darunter ein halbfabrikat, das wie folgt verarbeitet wurde: a) Im Scheffel b) Im Schnellblitz und/oder in der Kolloidmühle Der Salzanteil im Schwartenblock ist bei der in den Rezepten angegebenen Menge je Kilo Brät in Abzug zu bringen. |
4. Kalbskopf Kalbskopf, frei von Fett und Knorpeln, kommt bei gewissen
Spezialitäten frisch gebrüht zur Verarbeitung. |
5. Innereien Innereien können, möglichst frisch und in kleinen Mengen, praktisch in allen Brühwurstsorten verarbeitet werden. Zunge, Herz und Leistenfleisch werden oft gepökelt und als Einlage für Aufschnittwürste verwendet. |
6. Blutplasma Plasma wird durch Zentrifugieren von frischem Schlachttierblut
gewonnen. Plasma muss frisch oder gefroren verarbeitet werden.
(Es ist auch als Flüssigkonzentrat oder in Pulverform erhältlich.) |
1. Langsamblitz (bis 3000 U/min) a) b) |
2. Schnellblitz (über 3000 U/min) a) Fraktionierte Produktion b) Einphasige Produktion c) Zweiphasige Produktion (Magerbrätverfahren) |
Magerfleisch intensiv zerkleinern; Fett und Bindegewebe dagegen nur so stark wie nötig. Kutterhilfsmittel (Phosphat und Salz) bringen das Fleischeiweiss in Lösung - also zu Beginn zusetzen. Kombi-Präparate (Phosphat und Umrötehilfsmittel ev. noch mit Gewürz) zu Beginn zusetzen. Umrötehilfsmittel und Gewürze gegen Ende zugeben. Rohmaterial in Verbindung mit Salz nicht zu trocken blitzen (Reibung). Nicht zuviel Fremdwasser auf einmal zusetzen, der Schneidwiderstand schwindet. Endtemperatur und Zerkleinerungsgrad sollen ohne Manipulation übereinstimmen. |